
Projektphasen
1. Phase – Erstellung von Maßnahmenkatalogen
Bereits bei der Projektbeantragung wurden Kulturen definiert, die für den Öko-Landbau relevant sind. Folglich wird sich das Projekt OEKOGAIA auf folgende Kulturen konzentrieren:
1. Ackerbau
Getreide: Winterweizen
Ölfrüchte: Raps
Körnerleguminosen: Körnererbse und Ackerbohne
Kartoffel
2. Gemüsebau
Feldgemüse: Zwiebeln und Möhren
Geschützter Anbau: Tomate
3. Obstbau
Kernobst: Birnen
Steinobst: Zwetschgen
Erdbeere
4. Wein
Gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten, Gärtnerinnen und Gärtnern sowie Beraterinnen und Beratern und den Bio-Anbauverbänden erarbeiten wir in einem partizipativen Prozess kulturspezifisch Maßnahmenkataloge. Dazu definieren wir alle Maßnahmen, die notwendig sind, um das jeweilige System zur Gesunderhaltung bestmöglich zu beschreiben. Vorarbeiten aus anderen, vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) geförderten Projekten (FKZ 2815OEo86 und FKZ 2815OEo95) fließen in die Maßnahmenkataloge ein. Gleichzeitig behalten wir im Blick, dass eine spätere Dateneingabe so nutzerfreundlich wie möglich erfolgen kann.
Zum Abschluss dieser Projektphase liegen so weit wie möglich vereinheitlichte Maßnahmenkataloge und zugehörige Indikatoren vor.
2. Phase – Entwicklung niederschwelliger Dateneingabeoptionen
Um für Praktikerinnen und Praktiker unkompliziert nutzbar zu sein, bedarf es eines möglichst breiten Angebots von niedrigschwelligen Eingabeoptionen.
Vor allem über gut definierte Schnittstellen soll ein Datenimport aus gängigen Schlagkarteien in das Auswertungstool möglich sein. Um einer möglichst großen Anzahl von Betrieben die Teilnahme zu ermöglichen, also auch solchen, die (noch) keine digitale Schlagkartei verwenden, soll auch die manuelle Eingabe der erforderlichen Daten über ein Online-Formular möglich sein.
Die dafür notwendige Schnittstelle wird vom Softwareunternehmen mb-netzwerk in einem gängigen Format (XML, json oder ähnlichem) programmiert und unter einer Open Source Lizenz frei verfügbar gemacht.
Da bestehende digitale Schlagkarteien ihre Eingabemöglichkeiten, um die in Phase 1 erarbeiteten Maßnahmen und Indikatoren erweitern müssen, soll zunächst nur mit wenigen Schlagkarteiherstellern ein Prototyp für die Export-Datei erstellt werden.
3. Phase – Entwicklung eines Datentools
Eine webbasierte Anwendung (Datentool) wird die Daten aus der ackerbaulichen, gartenbaulichen sowie obst- und weinbaulichen Praxis sammeln, verarbeiten, auswerten und aggregiert übertragbar machen. Bei der Entwicklung dieser webbasierten Anwendung wird die Anonymisierung der einzelnen Betriebsdaten gewährleistet.
Das zu entwickelnde Datentool soll über folgende Funktionsbereiche verfügen:
Hochladen von Schlagdaten aus Schlagkarteien über eine Schnittstelle
manuelle Eingabe von Schlagdaten über das Tool (wenn keine Schlagdatei genutzt wird)
Editieren von Schlagdaten
Auswertung der Schlagdaten (ermöglicht zum Beispiel den Vergleich von Regionen und Anbausystemen)
Konfigurationsbereich für Administratoren, um Sorten, Spritzmittel und deren Inhaltsstoffe sowie Düngemittel zentral zu kategorisieren und zu verwalten
Rechtesystem, mit dem die Nutzerinnen und Nutzer festlegen können, wer ihre Daten auswerten darf
Webseite zur Präsentation jährlicher, zusammenfassender Auswertungen. Dafür werden Grafiken automatisiert aus dem Datentool generiert und auf einem gemeinsamen Internetauftritt dargestellt, der die Strategien zur Gesunderhaltung der jeweiligen Kulturpflanzen anhand der Praxisdaten erklärt.
4. Phase – Praxistest, Auswertung und Ergebnispräsentation
In dieser Projektphase wird das in Phase 2 und 3 erarbeitete System in der Praxis erprobt. In den Vegetationsjahren 2026 und 2027 sollen von etwa 200 Betrieben Daten erhoben und entsprechend eingepflegt werden. Ende 2026 oder Anfang 2027 sowie Ende 2027 gibt es kulturspezifische Online-Workshops mit beteiligten Betrieben, Beratenden, den Schlagkartei-Herstellern sowie mb-netzwerk, in denen die Erfahrungen bei der Dateneingabe, der Betreuung, dem Hochladen der Daten und der Nutzung im Benchmarking diskutiert und Verbesserungsvorschläge eingebracht werden können.
Auf der Basis der Daten von 2026 wird der Entwurf für den Internetauftritt zur Darstellung der Daten mit ersten Grafiken, Tabellen und Texten erarbeitet, der mit den Daten von 2027 fertiggestellt wird.