Ackerbohne
Die Ackerbohne (Vicia faba) ist eine einjährige krautige Pflanze der Familie der Leguminosen. Im Gegensatz zu den Gartenbohnen, welche der Gattung Phaseolus angehören, ist die Ackerbohne der Gattung Vicia zuzuordnen. Die ökologische Anbaufläche der Ackerbohnen betrug im Jahr 2025 19.500 ha.
Die Ackerbohne kann in der Tierfütterung eingesetzt werden. Die Nährstoffgehalte können je nach Umwelt und Sorte schwanken. Sie sind reich an Stärke und liegen im Rohproteingehalt knapp vor den Erbsen. Die wichtigsten antinutritiven Inhaltsstoffe der Ackerbohnen sind Vicin/Convicin und Tannine. Tanninhaltige Sorten sind leicht an der bunten Blüte, aber auch an einem schwarzen Punkt an den Nebenblättern sowie an einer dunkleren Kornfärbung zu erkennen. Die Tannine reduzieren durch ihren etwas bitteren Geschmack die Futteraufnahme bei Schweinen. Weitere unerwünschte Eigenschaften der Tannine wie die verminderte Rohproteinverdaulichkeit und Bindung von Enzymen spielen nur bei hohen Einsatzmengen eine Rolle. Vicin und Convicin sind von Bedeutung für die Geflügelfütterung und die Vermarktung in der menschlichen Ernährung.
Zunehmend werden Ackerbohnen auch in Deutschland für die menschliche Ernährung genutzt. Dazu zählen Mehle für Brote, geröstete Ackerbohnen als Snack oder auch vorgekocht für Suppen oder Salate.
Bei Ackerbohnen erfolgt eine Unterscheidung der Sorten nach Tanningehalt. Tanninarme Sorten besitzen zwar den Vorteil einer breiten Einsatzmöglichkeit (auch zur Fütterung von Monogastriden geeignet), die allerdings am Markt in der Regel keine Berücksichtigung findet. Sie sind oft deutlich ertragsschwächer als die tanninhaltigen Sorten.
Die Unterschiede in der Resistenz gegenüber Krankheiten sind meist gering. Jedoch gibt es Sorten, die hinsichtlich der Leguminosenmüdigkeit toleranter sind als andere.

Sommerackerbohnen
Die meisten Sommer-Ackerbohnen sind tannin– und vicin-/convicinhaltig. Die wenigen tanninfreien Sorten wie Taifun fallen meist im Ertrag ab. Da vicin– und convicinarme Sorten keine Ertragsverluste zeigen, gewinnen sie immer mehr an Bedeutung. Die wichtigsten vicin– und convicinarmen Sorten sind Tiffany und Allison, neu sind die Sorten Futura und Iron. Sie sind von Bedeutung für die Geflügelfütterung und die Vermarktung in der menschlichen Ernährung. Bedeutende Kriterien für die Sortenwahl sind Ertrag, Blattgesundheit, Rohproteingehalt, Wuchslänge, Standfestigkeit und Tausendkorngewicht.
Winterackerbohne
Die Entwicklung bei den Winterackerbohnen ist dynamisch. Ausgehend von nur einer vermehrten Sorte (Hiverna) im Jahr 2017 sind inzwischen folgende vier Sorten im Anbau: Augusta, GL Arabella, GL Alice und Arktis. Besonders hervorzuheben ist Augusta, die sich nach Tiffany zur am häufigsten vermehrten Sorte entwickelt hat – sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Bereich. Vicin– und convicinarme Sorten stehen für die Winterformen allerdings bislang noch nicht zur Verfügung.
Die Leguminosenmüdigkeit gilt als einer der Hauptgründe für mangelnden Ertrag und Wirtschaftlichkeit beim Anbau von Ackerbohnen. Wuchsdepressionen, verringerte Stickstofffixierungsleistung und Verunkrautung können die Folge sein. Weitere bedeutende Krankheiten sind Ackerbohnenrost, Ascochyta–Brennfleckenkrankheit und Schokoladenfleckenkrankheit. Als häufigste Schädlinge lassen sich die Schwarze Bohnenlaus, der Gestreifte Blattrandkäfer, Ackerbohnenkäfer und Nematoden identifizieren. Zu den präventiven Maßnahmen gehören die Einhaltung von Anbaupausen, die gründliche Einarbeitung von Ernteresten, die Förderung einer zügigen Jugendentwicklung, eine gute Phosphor- und Kaliumversorgung, gezielte Unkrautregulierung und die Sortenwahl.